Hier finden Sie jagdkritische Leserbriefe, mit denen wir versuchen, die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren. Nicht alle Leserbriefe wurden abgedruckt, wir veröffentlichen Sie dennoch auf unserer Seite.
"Wie dem Beitrag „Lebensraum des Feldhasen schwindet“ zu entnehmen ist, wird der bei uns einst so häufig vorkommende Feldhase mittlerweile in der Roten Liste der gefährdeten Arten geführt. Der Bund Naturschutz sieht die Ursache für diesen Rückgang vor allem in der intensiven Landwirtschaft, im Verkehr sowie in der zunehmenden Zersiedelung der Landschaft und fordert deshalb weniger Flächenverbrauch, mehr blühende Wiesen sowie eine Vernetzung unterschiedlicher Biotiope. So richtig diese Analyse auch ist – leider ist sie nicht ganz vollständig. Ein großer Störfaktor wurde im Beitrag nämlich nicht erwähnt: die fortgesetzte Bejagung des Feldhasen. Laut offiziellen Angaben des Deutschen Jagdverbandes wurden im vergangenen Jagdjahr 217.459 Feldhasen erlegt – stolze 72.177 Tiere mehr als noch im vorangegangenen Jagdjahr. Die Jäger haben also in Zeiten, in denen der Feldhase immer mehr in Bedrängnis gerät, ihre Abschusszahlen noch um fast 50% gesteigert. Und das bei einer in ihrem Bestand gefährdeten Art. Ich möchte daher die vom Bund Naturschutz geforderten Maßnahmen um eine weitere ergänzen: sofortiges Jagdverbot auf den Feldhasen und alle weiteren in ihrem Bestand gefährdeten Tierarten."
Februar 2023
Oktober 2022: Leserbrief an die Mittelbayerische Zeitung zum Beitrag "Die Jagd wird weiblich"
Im Beitrag „Die Jagd wird weiblich“ freut sich die amtierende Jagdkönigin Lisa Müller darüber, dass die Jagd „jünger und weiblicher“ wird, Kritik von Tierschützern an ihrem umstrittenen Hobby kann sie nicht nachvollziehen. Wie auch, wenn man die Mitglieder der eigenen Zunft für die einzig wahren „Natur- und Tierschützer“ hält? Es folgen die bekannten Floskeln wie „Wild ist ein hochwertiges Lebensmittel“ – und wie üblich wird dabei verschwiegen, dass von den 6-7 Millionen Tieren, die jedes Jahr im Rahmen der Jagdausübung getötet werden, nur etwa die Hälfte verwertet wird. Der Rest wird weggeworfen und entsorgt wie Müll. Auch die Aussage, dass die Tiere „in der Regel“ sofort tot seien, entspricht nicht der Wahrheit. Man geht vielmehr davon aus, dass etwa 70% der Tiere nur angeschossen werden, gerade bei den umstrittenen Bewegungsjagden ist die Trefferquote nicht sehr hoch. Auf andere tierquälerische Jagdmethoden wie die Fallen- oder die Baujagd oder das regelmäßige Züchten und Aussetzen von Tieren zu Jagdzwecken geht Frau Müller lieber gar nicht erst ein. Und auch wenn Frau Müller es für „den Wahnsinn“ hält, was man in einer solchen Jägerausbildung lernt: ein tieferes Verständnis für wildbiologische und ökologische Zusammenhänge scheint man in den 120 Ausbildungsstunden nicht vermittelt zu bekommen. Denn die amtierende Jagdkönigin scheint tatsächlich der Meinung zu sein, dass die Wildbestände bei „Rehen, Wildschweinen und Füchsen“ ohne Bejagung ständig weiterwachsen würden – eine Auffassung, die durch zahlreiche wissenschaftliche Studien mittlerweile hinreichend widerlegt ist. Hier wäre der Jagdkönigin vielleicht die ein oder andere Fortbildung im Bereich Wildbiologie zu empfehlen.
April 2022 / Leserbrief zum Beitrag "Jägerkampagne mahnt zu achtsamen Umgang mit der Natur" im NDR Nordmagazin https://www.facebook.com/NDRmv/photos/pcb.4736741119770117/4736736969770532:
Leserbrief auf den Beitrag "Zahl der Jäger steigt", erschienen in der Mittelbayerischen Zeitung am 21.12.21
November 2021
Schreiben an den NDR als Reaktion auf den Beitrag "Landgemacht - Besser leben in der holsteinischen Schweiz":
November 2021
Leserbrief an das RND zum Beitrag "Schuss auf sechsjähriges Mädchen - Bewährungsstrafe für Jäger"
und an die Süddeutsche Zeitung, die ebenfalls über den Fall berichtete
"Da schießt ein Jäger ein sechsjähriges Mädchen an und verletzt es schwer. Das Mädchen leidet noch heute unter den Folgen der Tat, hat ständig Schmerzen, ist in psychiatrischer Behandlung und kann den Schulalltag nicht ohne eine Schulbegleitung bewältigen. Und der Täter kommt mit einer Bewährungsstrafe davon und muss für lächerliche vier Monate seinen Jagdschein abgeben und während dieser Zeit auf die Jagdausübung verzichten? Warum nach einem solchen Vorfall der Jagdschein nicht auf Dauer eingezogen wird, ist nicht nachvollziehbar. Immerhin hat der Mann seine Unzuverlässigkeit im Umgang mit Schusswaffen hinreichend unter Beweis gestellt. Leider ist dieser Vorfall kein Einzelfall. Immer wieder kommt es bei der Jagdausübung zu gefährlichen und teils tödlichen Zwischenfällen: Menschen geraten in ungesicherte Treibjagden, werden in fahrenden Autos oder im eigenen Garten angeschossen. Querschläger durchschlagen Fensterscheiben oder landen in Kinderbetten. Immer wieder werden Hunde, Pferde, Kühe oder Schafe „versehentlich“ erschossen, oft vor den Augen ihrer entsetzten Besitzer. All das ist bekannt – trotzdem ändert sich nichts. Noch immer muss bei der Jagdausübung kein Sicherheitsabstand zu Wohngebieten eingehalten werden, selbst auf spielende Kinder wird keine Rücksicht genommen. Sicherheitsvorschriften gibt es kaum, die wenigen vorhandenen Sicherheitsvorschriften werden so gut wie nicht kontrolliert. Das vielbeschworene Grüne Abitur kann man in zweiwöchigen Crashkursen erlangen, verpflichtende Schießnachweise für Jäger sind nicht durchsetzbar. Unter diesen Voraussetzungen ist es nicht verwunderlich, dass es immer wieder zu solchen Vorfällen kommt. Solche Zwischenfälle werden immer noch gerne als „tragische Einzelfälle“ abgetan. Das ist falsch – der Fehler liegt im System. Der Unmut in der Bevölkerung steigt. Wie viele solcher Vorfälle braucht es eigentlich noch, bevor die Politik hier endlich tätig wird?"
Oktober 2021
Schreiben an das ZDF wegen "Mainzelmännchen-Jäger-Clips":
September 2021
Schreiben an den MDR zum Beitrag "Zwischen Wald und Wild - Brauchen wir die Jagd noch?"
https://www.mdr.de/wissen/brauchen-wir-die-jagd-noch-100.html
"Zwischen Wald und Wild – Brauchen wir die Jagd noch?
September 2021
Unser Kommentar zum Beitrag "Weil´s ihm reicht: Frustrierter Jäger präsentiert Gassigehern gerissenes Rehkitz - Appell an Hundehalter":
https://www.merkur.de/lokales/ebersberg/stummer-protest-eines-jaegers-90954718.html#idAnchComments
"Das sind ja wirklich interessante Kommentare, offensichtlich haben sich sämtliche Jäger und Hundehasser der Region hier versammelt. Die Ratschläge lassen tief blicken. Der Hund, der zu parieren hat, notfalls wird eben ein Elektroschocker eingesetzt (vom Tierschutzgesetz übrigens verboten), man knallt einfach im Wald herum, um Menschen und Hunde zu vertreiben, Katzen und Hunde am besten gleich ganz verbieten - und der ganze Aufwand, um vom eigenen Tun abzulenken. Jäger töten Jahr für Jahr mehr als eine Million (!!!) Rehe, die meisten von Hunden gerissenen Rehe gehen auf das Konto von Jagdhunden im Blutrausch. Bei Treibjagden werden die Tiere über Stunden in Todesangst versetzt, über Hauptverkehrsstraßen gejagt, was nicht selten zu Unfällen mit Autos führt. Viele der Tiere werden nur angeschossen und leiden noch lange, bevor sie entweder von selbst verenden oder "erlöst" werden. Es geht den Jägern nicht um den Schutz von Wildtieren, sondern darum, dass sie die mühevoll "gehegten" Tiere dann doch gerne selbst töten möchten. Daher ist es an Verlogenheit kaum noch zu überbieten, wenn dem Jäger vor lauter Betroffenheit die Tränen aus den Augen kullern und er dem getöteten Reh "die letzte Ehre" erweist. Selbstverständlich sind solche Zwischenfälle nach Möglichkeit zu verhindern, ist auch von Hundebesitzern Rücksichtnahme gefordert. Mit solchen Aktionen lenken Jäger aber gerne von sich selber ab, indem sie die Gelegenheit nutzen, sich der Öffentlichkeit wieder einmal als Heger und Beschützer der Wildtiere zu präsentieren. In der Hoffnung, dass dann keiner mehr so genau hinschaut, was da in unseren Wäldern wirklich so vor sich geht: Fallenjagd, Baujagd, Aussetzen von Wild zu Jagdzwecken, Jagd auf Tiere, die in ihrem Bestand bedroht sind und so weiter und so fort. Mit solchen medienwirksamen Aktionen lenkt man nur von eigenen Verfehlungen ab. Erbärmlich."
Juli 2021
Mit folgendem Leserbrief haben wir uns an die Kreiszeitung gewandt als Reaktion auf den Beitrag "Initiative Pro Fuchs Deutschland kritisiert Bejagung von Füchsen am Dümmer".
"Es gibt mittlerweile unzählige wissenschaftliche Studien, die die Unsinnigkeit der Prädatoren-Bejagung zum Schutz der Wiesenbrüter belegen. Zu nennen wäre etwas die Sovon-Studie, die über einen Zeitraum von mehreren Jahren durchgeführt wurde und die zu dem eindeutigen Ergebnis kam, dass der Einfluss des Fuchses auf die Bodenbrüter-Bestände vernachlässigbar gering ist. Auch im Saarland gab es in den 90er Jahren ein Experiment: dort wurden über einen Zeitraum von 6 Jahren alle Prädatoren abgeschossen, derer man habhaft werden konnte. Auswirkungen auf die Bodenbrüter-Bestände: gleich null. Warum diese Studien so konsequent ignoriert werden, erschließt sich mir nicht. Und zu der "Studie" im Dümmer Schutzgebiet: da werden also auf einem Teil des Schutzgebietes Prädatoren intensiv bejagt, in einem anderen Teil des Schutzgebietes jagt man nicht. Und dann wundert man sich, wenn Füchse und andere Beutegreifer in das nicht bejagte Gebiet abwandern und nimmt die durch dieses "Experiment" erst entstandenen größeren Verluste bei den Bodenbrütern als "Beweis", dass die Bejagung nötig ist. Unglaublich! Übrigens: mittlerweile geraten auch die immer weiter ausufernden Monitoring-Maßnahmen in die Kritik. Die Störungen, die durch das Ausstecken von Nestern, Telemetrie-Maßnahmen und ähnlichen Tätigkeiten ausgehen, sollten nicht unterschätzt werden. Und oft führen diese Maßnahmen auch dazu, dass man Beutegreifer erst auf die eigentlich gut versteckten Nester aufmerksam macht. Bei uns laufen Artenschützer mit Landwirten über die Wiesen, stecken Nester aus, der Acker rund um das Feld kann dann bewirtschaftet werden. Mittlerweile zeigen unabhängige Untersuchungen, dass Beutegreifer menschlichen Spuren, die bei der Nestkontrolle entstehen, gezielt folgen. Die Artenschützer führen die Prädatoren also direkt zu den Nestern. Auch die durchaus übliche Methode, die Nester abzustecken und dem Landwirt die Bewirtschaftung rund um die Vogelnester zu ermöglichen, ist eher kontraproduktiv: die entstehenden Grasinseln sind optisch so auffällig, dass sie natürlich neugierige Beutegreifer anlocken. Warum über die Probleme beim Wiesenbrüter-Schutz so einseitig berichtet wird, ist nicht nachvollziehbar. Studien, die den Fuchs entlasten, einfach zu unterschlagen, hat mit seriöser Berichterstattung nichts mehr zu tun."
Mai 2021
Hier unsere Antwort auf das Schreiben des BR, das wir als Reaktion auf unsere Beschwerde bzgl. einseitig jagdfreundlicher Berichterstattung im BR erhalten haben:
Sehr geehrter Herr Xxx,
zuerst einmal vielen Dank für Ihre Rückmeldung zu unserer Beschwerde bzgl. des Beitrags
Immer weniger Wiesenbrüter in Mittelfranken: Füchse im Verdacht | BR24
Ausführlich beschreiben Sie, wie der Beitrag zustande kam (Rückfragen bei Behörden, Rückfrage beim LBV) und bezeichnen dieses Vorgehen als "aufwendige und umfassende Recherche". Das entspricht zwar dem üblichen Vorgehen beim BR, hat mit guter Recherche allerdings nicht viel zu tun. Die Ansichten des Sprechers des LBV als neutrale Position darstellen zu wollen, ist mehr als fragwürdig. Es ist kein Geheimnis, wie der LBV organisiert ist, in vielen Ortsvereinen sind Jäger in Führungspositionen - neutral gegenüber dem Fuchs waren die Vogelschützer nie. Auch Ihre Anmerkung, im Wiesmet würden besondere Bedingungen herrschen, ist nicht haltbar, spätestens bei Ihrem Argument, die Bekämpfung der Tollwut habe zu einer explosionsartigen Vermehrung von Füchsen geführt, wird klar, dass Sie sich mit den unserer Beschwerde beigefügten Studien nicht auch nur ansatzweise beschäftigt haben. Die Studienergebnisse sind übrigens allgemein gültig - es ist nicht davon auszugehen, dass sich die Füchse im Wiesmet anders verhalten als anderswo.
Auch andere Fernsehseder beschäftigen sich zunehmend mit den Problemen der Wiesenbrüter. Und zeigen, wie "aufwendige und umfassende Recherche" wirklich geht. So wurde zum gleichen Thema vor kurzem auf ARTE und jetzt auch im NDR der Beitrag
ausgestrahlt. In diesem äußerst sehenswerten Beitrag nähert man sich dem Thema auf wissenschaftlich fundierte Weise. Der Unterschied zu den im BR ausgestrahlten Sendungen könnte größer nicht sein. Der Film benennt klar die Ursachen für die Probleme der Bodenbrüter und zeigt auch Lösungsansätze auf. Entsprechend dem Stand der wissenschaftlichen Forschung spielen der Fuchs und die Fuchsjagd in diesem Beitrag überhaupt keine Rolle - weder als Ursache für den Rückgang der Wiesenbrüter-Populationen noch als Lösungsansatz zu deren Rettung.
Auch der hessische Rundfunk befasste sich vor kurzem mit dem Einfluss von Beutegreifern auf unser Ökosystem. Gerne behaupten Jäger, dass der Waschbär als "invasive" Art eine Bedrohung für die heimische Artenvielfalt darstellen würde - eine verstärkte Bejagung sei daher zwingend notwendig. Der Beitrag im hessischen Rundfunk, den Sie sich unter folgenden Link ansehen können, kommt zu einem völlig anderen Ergebnis:
Waschbären - Einwanderer aus Wildwest - hr-fernsehen | programm.ARD.de
Für diesen Beitrag wurden Wissenschaftler begleitet, die den Einfluss von Waschbären auf unser Ökosystem objektiv und ergebnisoffen untersucht haben. Ein schädigender Einfluss auf unser Ökosystem konnte nicht festgestellt werden. Die Forscher zeigen außerdem, dass die Jagd die Waschbären-Populationen nicht regulieren kann, dass sie sogar kontraproduktiv ist und die Bestände ohne Bejagung auf einem niedrigeren Niveau stabiler wären. Das gleiche trifft übrigens auch auf den Fuchs zu.
Fazit:
Andere Fernsehsender nähern sich dem Themenkomplex mittlerweile auf objektive Art und Weise. Wissenschaftliche Studien werden in der Berichterstattung berücksichtigt, es kommen Wissenschaftler zu Wort, die sich eingehend mit der Thematik befasst haben und Experten in ihrem Fachgebiet sind.
Die qualitativen Unterschiede zwischen den verlinkten Beiträgen und der Berichterstattung im BR zu diesem Thema sind offensichtlich - der BR verliert so zunehmend an Glaubwürdigkeit.
Wir denken, die in diesem Schreiben verlinkten Beiträge, die auf ARTE, im NDR und im HR ausgestrahlt wurden, verdeutlichen unsere Kritik noch einmal. Wir würden uns freuen, auch im BR künftig Beiträge von ähnlicher Qualität zu finden.
Mit freundlichen Grüßen
April 2021
Leserbrief auf den Artikel "Hessen will Totschlagfallen verbieten"
in der Frankfurter Rundschau:
"Dass das geplante Verbot von Totschlagfallen die Jäger auf den Plan rufen würde, war abzusehen. Der im Bericht zitierte Vertreter des Landesjagdverbandes Hessen bezeichnet die Fallenjagd als zwingend notwendige Maßnahme zum Artenschutz – und offenbart mit dieser Aussage eine erstaunliche Unkenntnis wildbiologischer und ökologischer Zusammenhänge. Mehrere wissenschaftliche Studien und Experimente kommen übereinstimmend zu dem Ergebnis, dass die Bejagung von Beutegreifern unnötig und kontraproduktiv ist. Als Beispiel sei hier ein Experiment aus dem Saarland genannt. Dort untersuchte man den Einfluss der Beutegreifer auf die Bodenbrüter- und Niederwildpopulation, indem man versucht hat, über sechs Jahre lang alle Beutegreifer, derer man habhaft werden konnte, zu töten. Doch obwohl man immer mehr Füchse, Krähen und andere Prädatoren erlegt hat, blieben die erhofften positiven Effekte auf die Bestandsentwicklung bei Bodenbrütern und Niederwild aus. Die Bestände schwankten unabhängig von der Anzahl der anwesenden Beutegreifer. Der ausschlaggebende Faktor für den Bruterfolg war das Wetter. Neben klimatischen Faktoren wirken sich auch fehlender Lebensraum, intensive Landwirtschaft, Flurbereinigungsmaßnahmen, der Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln negativ auf Bodenbrüter- und Niederwildpopulationen aus. Der Einfluss der Beutegreifer ist verschwindend gering. Somit ist das geplante Verbot von Totschlagfallen ein erster Schritt in die richtige Richtung. Warum allerdings die Grünen trotz aller wissenschaftlichen Belege zur Unsinnigkeit der Prädatoren-Bejagung nur ein Verbot von Totschlagfallen fordern, ist völlig unverständlich. Den Jägern die Totschlagfallen verbieten zu wollen, aber gleichzeitig die Bejagung der Beutegreifer als wichtigen Beitrag zum Artenschutz zu würdigen, ist schon etwas schizophren."
April 2021
Schreiben an die Intendantin und den Programmchef des BR aufgrund einseitiger Berichterstattung zum Thema Jagd:
Sehr geehrte Frau Dr. Xxx
leider müssen wir im BR eine zunehmend unkritische Berichterstattung zum Thema Jagd zur Kenntnis nehmen.
Wir haben uns diesbezüglich bereits mehrmals an den Sender gewandt - dennoch hält man an der einseitig jagdfreundlichen Berichterstattung fest.
Im konkreten Fall geht es um den Beitrag "Immer weniger Wiesenbrüter in Mittelfranken - Füchse im Verdacht". Der Beitrag wurde am 2.4.2021 um 10.51 auf BR24 gesendet. Hier der Link zum Beitrag: Immer weniger Wiesenbrüter in Mittelfranken: Füchse im Verdacht | BR24
Verfasst wurde der Beitrag von Xxx Xxxx und Xxxx Xxxx
Im Beitrag kamen ausschließlich Jäger und Vogelschützer zu Wort, welche dem Fuchs die Hauptschuld am Rückgang der Bodenbrüterpopulation geben. Es gibt jedoch mittlerweile mehrere wissenschaftliche Studien, die den Einfluss der Prädatoren-Bejagung auf die Bodenbrüter- und Niederwildpopulationen untersucht haben. Die Ergebnisse sind eindeutig: der Einfluss der Beutegreifer ist verschwindend gering. Der Bruterfolg ist vielmehr abhängig vom Klima, sowie von landschaftlichen und landwirtschaftlichen Faktoren, wie etwa Flurbereinigung, Einsatz von Pestiziden oder Mäh-Arbeiten während der Brutzeit. Diese Faktoren wurden im Bericht jedoch nicht angemessen berücksichtig.
Wir wandten uns daher an Fr. Xxxx und verwiesen unter anderem auf ein Experiment, welches von 1990 bis1996 im Saarland durchgeführt wurde. Das Ergebnis war eindeutig: weder der Fuchs noch andere Beutegreifer sind für den Bruterfolg der Bodenbrüter ausschlaggebend. Andere Studien, unter anderem die sog. SOVON-Studie entlasten den Fuchs ebenfalls. Wir möchten an dieser Stelle auch noch auf die Erfahrungen in Luxemburg verweisen: dort wird der Fuchs seit dem Jahr 2015 nicht mehr bejagt - die befürchteten Folgen für die Bodenbrüter-Bestände blieben auch hier aus.
Doch offensichtlich ist Frau Xxxx an einer objektiven Berichterstattung nicht interessiert. Wir erhielten von ihr folgendes Antwortschreiben:
Sehr geehrte Frau Oswald,
danke für Ihre mail und Ihre kritischen Bemerkungen.
Unser Beitrag hat das Thema sehr gut und umfassend recherchiert und das Besondere an dem Thema ist, dass sich ja alle einig sind: Behörden und Naturschützer und Jäger.
Dennoch bleibt Fuchsjagd immer ein strittiges Thema und wir werden uns weiterhin damit beschäftigen – versprochen.
Mit freundlichen Grüßen
Ich möchte Frau Xxxx widersprechen: der Beitrag ist weder umfassend recherchiert, noch sind sich beim Thema "alle" einig. Vielleicht sind sich Jäger und Behörden einig, aber bereits bei den Naturschützern wird die Fuchsjagd äußerst kontrovers diskutiert. Zahlreiche Tierschutzorganisationen - unter anderem auch der Deutsche Tierschutzbund, Tasso, PETA, SOKO Tierschutz, das Aktionsbündnis Fuchs, die Deutsche Juristische Gesellschaft für Tierschutzrecht, um nur einige zu nennen - setzen sich für ein Ende der Fuchsjagd ein. Diese Gruppen scheinen für Frau Schneider jedoch nicht relevant zu sein.
Aber wenigstens die Jäger freuen sich über diese Art von einseitiger Berichterstattung. Im Forum Wild und Hund freut man sich über folgende Antwort von Frau Xxxx:
Aktive Rückmeldung lohnt.
Nehmt Euch kurz die Zeit und gebt Eure Rückmeldung.
Hier die Antwort vom Bayrischen Rundfunk:
Sehr geehrter Herr Xxx,
danke für Ihre lobenden Worte, das freut uns.
Wir haben regelmäßig Jagd-Themen in der Sendung und demnächst ist ein Beitrag geplant über den "Schutz von Wiesenbrütern durch Fuchsjagd".
Mit freundlichen Grüßen
Xxxx Xxxx
Frau Xxxx private Meinung zum Thema Jagd sollte ihre Arbeit nicht in diesem Ausmaß beeinflussen.
Wir möchten Sie daher bitten, die Angelegenheit intern zu klären und erwarten, dass die diesem Schreiben beigefügten Studien im Rahmen einer objektiven Berichterstattung in künftigen Beiträgen angemessen berücksichtigt werden.
Wir bitten um Rückmeldung und stehen Ihnen für weitere Fragen gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Karin Oswald (Initiative zur Eindämmung der Hobbyjagd)
Mitunterzeichnet wurde das Schreiben von: BBT, AkTIERvisten Oberland, Tierschutzverein Noris e.V., der Stimme der Tiere Ingolstadt, Life-for-Nature-Stiftung sowie mehreren Privatpersonen
April 2021
Schreiben an die Programmbeschwerdestelle aufgrund der einseitig jägerfreundlichen Berichterstattung im BR:
"Sehr geehrte Damen und Herren,
im oben genannten Beitrag "Immer weniger Bodenbrüter - Füchse in Verdacht" wurde von Jägern und Vogelschützern ausschließlich dem Fuchs die Schuld am Rückgang der Bodenbrüterpopulation gegeben. Da
dies mit dem Stand der wissenschaftlichen Forschung nicht zu vereinbaren ist, nahmen wir Kontakt zur Redaktion auf und verwiesen unter anderem auf eine von 1990 und 1996 durchgeführte Studie im
Saarland. Die Studie führte zu der Erkenntnis, dass der Einfluss der Beutegreifer auf den Bestand der Bodenbrüter verschwindend gering ist. Auch andere Studien kommen zu dem Ergebnis, dass der
Rückgang der Bodenbrüterpopulation hauptsächlich landschaftlichen (Flurbereinigung, Trockenlegung) und landwirtschaftlichen (Einsatz von Pestiziden) Faktoren geschuldet ist.
Der Beitrag wurde in Jagdforen gefeiert, viele Jäger wandten sich an die Redaktion und bekamen folgende Antwort:
"Sehr geehrter Herr Xxx,
danke für Ihre lobenden Worte, das freut uns.
Wir haben regelmäßig Jagd-Themen in der Sendung und demnächst ist ein Beitrag geplant über den "Schutz von Wiesenbrütern durch Fuchsjagd."
https://forum.wildundhund.de/threads/br3-in-unser-land-am-19-2.131064/?fbclid=IwAR0OejZNWceKRn8ig8HEP7eUe3SuaG5Pc2lUJg0bMPAjYlqqYE3oToe-Dmk#post-4505830
Den Jägern wird also weiterhin eine völlig unkritische Berichterstattung versprochen - bei dem genannten Beitrag handelt es sich auch nicht um eine Ausnahme, immer wieder sind im BR einseitig
jagdfreundliche Beiträge zu sehen.
Wir hingegen bekamen folgende Antwort von Fr. Christine Xxx:
"Sehr geehrte Frau Oswald,
danke für Ihre mail und Ihre kritischen Bemerkungen.
Unsere Beitrag hat das Thema sehr gut und umfassend recherchiert und das Besondere an dem Thema ist, dass sich ja alle einig sind: Behörden und Naturschützer und Jäger.
Dennoch bleibt Fuchsjagd immer ein strittiges Thema und wir werden uns weiterhin damit beschäftigen – versprochen."
Man macht sich also noch nicht einmal die Mühe, wenigstens den Eindruck zu erwecken, dass man um eine ausgewogene Berichterstattung bemüht ist. Mit den Grundsätzen des
öffentlich-rechtlichen Fernsehens ist diese Haltung kaum zu vereinbaren.
Wir möchten Sie daher bitten, dafür zu sorgen, dass auch im BR künftig eine ausgewogene Berichterstattung stattfindet.
Mit freundlichen Grüßen"
April 2021
Folgenden Leserbrief verfassten wir als Antwort auf den Artikel "Hund tötet Reh mitten im Dorf" in der SHZ-Zeitung:
April 2021
Schreiben an den BR als Antowort auf den Beitrag "Immer weniger Wiesenbrüter in Mittelfranken: der Fuchs in Verdacht":
Februar 2021
Leserbrief zum Beitrag "Warum Fallenjagd sinnvoll ist" in der Augsburger Allgemeinen:
Februar 2021
Schreiben an das ZDF zum Beitrag "Kritik an Jagdregularien: Jagdunfälle in Frankreich."
https://www.zdf.de/nachrichten/video/panorama-jagdunfaelle-frankreich-kritik-100.html
Februar 2021
Schreiben an den BR zum Beitrag "Jagd in Bayern" aus der Serie "Unkraut":
https://www.br.de/mediathek/video/unkraut-umweltmagazin-jagd-in-bayern-av:5fda0673fdf1b90014144d3f
Nachdem in der Mittelbayrischen Zeitung mittelbayerische.de/politik-nachrichten/die-fuchsjagd-gehoert-verboten-21771-art1975343.html veröffentlichte die Zeitung nun den Leserbrief eines Jägers, in dem die Fuchsjagd als alternativlos dargestellt wird. Außerdem werden sowohl Bau- und Fallenjagd als auch die Jagdhundausbildung in Schliefanlagen völlig verharmlost. Wir haben mit folgendem Schreiben auf die Ausführungen des Leserbrief-Schreibers reagiert:
"Es gilt, einige Aussagen von Leserbriefschreiber B. N. zum Thema Fuchsjagd zu revidieren. Die Ursachen für den Rückgang der Bodenbrüter-Populationen hat er ja richtig erkannt: fehlender Lebensraum durch intensive Landwirtschaft und zunehmende Flächenversiegelung. Es fehlt an Nist- und Rückzugsorten, geeignete Nahrung zu finden gestaltet sich zunehmend schwierig, auch Pestizide haben negative Auswirkungen auf den Bruterfolg. Ebenso ist es nach wie vor üblich, mitten in der Brutzeit Wiesen abzumähen – mit den bekannten negativen Folgen. Wenn man das alles erkannt hat, ist es schon verwunderlich, dass man meint, diese Probleme ausgerechnet mit der Bejagung des Fuchses in den Griff bekommen zu können. Füchse sind intelligente und sehr soziale Tiere, die sich hauptsächlich von Mäusen und Aas ernähren. Obwohl Füchse einen wichtigen Beitrag in unserem Ökosystem leisten, sind sie den Jägern als Beutekonkurrenten verhasst. Wissenschaftliche Studien zum Thema Fuchsjagd werden konsequent ignoriert. Stattdessen hält man weiter an so grausamen Jagdmethoden wie der Fallen- oder der Baujagd fest. Die im Leserbrief erwähnten Vorschriften werden oft genug umgangen, eine Kontrolle findet so gut wie gar nicht statt, die zuständigen Behörden werden selbst bei eindeutig dokumentierten Verstößen nur in den seltensten Fällen tätig. Auch den Ausführungen zu den Schliefanlagen muss widersprochen werden: man bekommt ja fast den Eindruck, dass der „handaufgezogene Jungfuchs“ in einer solchen Anlage mit den angehenden Jagdhunden ein bisschen „Fuchsjagd“ spielt – und anschließend liegen alle wieder friedlich gemeinsam vor dem Kamin. Nichts könnte weiter von der Realität entfernt sein. Zwar wird anfangs ein direkter Kontakt zwischen Fuchs und Hund vermieden – dennoch ist der Fuchs einem extremen Stress ausgesetzt, er versucht in Todesangst dem Hund zu entkommen. Später ist ein Kontakt zwischen Hund und Fuchs durchaus erwünscht – was zu starken Verletzungen oder zum Tod des Fuchses führt. Lebend verlässt kein Fuchs eine solche Anlage – entweder er wird vom Hund getötet oder vom Jäger. Vor dem Hintergrund, dass die Unsinnigkeit der Fuchsjagd längst wissenschaftlich erwiesen ist, sind diese Zustände nicht länger tolerierbar. H. Nest und seine Jagdkollegen täten gut daran, sich in die entsprechenden Studien einzulesen."
Februar 2021
Zum Beitrag "Aufgehängte Füchse am Wegesrand schockieren Spaziergänger - Jäger räumt ein: „Nicht mehr alltäglich"" https://www.merkur.de/lokales/ebersberg/bruck-ort377248/fuechse-bayern-bruck-tot-kadaver-aufgehaengt-spaziergaenger-schock-90187723.html im Münchner Merkur haben wir folgenden Leserbrief verfasst:
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Jagd wird von immer mehr Menschen kritisch hinterfragt. Gerade die grausame und zudem völlig sinnlose Fuchsjagd stößt auf eine breite Ablehnung in der Bevölkerung. Vor diesem Hintergrund fragt man sich natürlich schon, was einen Jäger dazu treibt, seine Beute so öffentlich zur Schau zu stellen. Letztendlich muss man ihm jedoch fast dankbar sein - durch sein unsensibles und unreflektiertes Verhalten hat er wieder einige Menschen dazu gebracht, sich kritisch mit dem Thema Jagd auseinanderzusetzen. Und wer das tut, findet schnell heraus, dass die meisten Argumente der Jäger nicht haltbar sind. So ist es wissenschaftlich längst erwiesen, dass die Bejagung keinen regulierenden Einfluss auf die Fuchspopulation hat. Im Gegenteil, in Gegenden, in denen Füchse nicht bejagt werden, sind die Fuchsbestände stabiler - und das auch noch auf einem niedrigerem Niveau als in Gebieten mit hohem Jagddruck. Auch das immer wieder bemühte Argument, mit der Fuchsbejagung das Niederwild beschützen zu zu wollen, hält einer näheren Überprüfung nicht stand. Nicht die Füchse sind Schuld daran, wenn Niederwildbestände in Bedrängnis geraten sondern der immer weiter abnehmende Lebensraum in unserer Agrarsteppe. Auch schützen Jäger die Niederwildbestände nicht uneigennützig. Sie sehen den Fuchs als Beutekonkurrent, der "kurz gehalten" werden muss - damit die Jäger mehr "Strecke" machen können. Der Fuchs erfüllt eine wichtige Aufgabe in unserem Ökosystem: er ernährt sich überwiegend von Mäusen und Aas, fungiert hier also auch als "Gesundheitspolizei". In der Bevölkerung setzt sich diese Erkenntnis langsam durch - nur die Jäger wollen davon nichts hören. Immerhin hat man ihnen das in ihren zweiwöchigen Crash-Kursen ganz anders beigebracht.
Mit freundlichen Grüßen
Karin Oswald
Januar 2021
Folgender Leserbrief wurde ebenfalls als Reaktion auf einen Beitrag auf BR24 verfasst, in dem Jäger sich über das rücksichtslose Verhalten erholungssuchender Menschen beklagen. Der Verfasser des Schreibens ist freundlicherweise damit einverstanden, dass wir sein Schreiben auch auf unserer Seite veröffentlichen:
Sehr geehrte Damen und Herren,
Zu Ihren Bericht, in dem erholungssuchende Menschen sich angeblich sehr rücksichtslos gegenüber Jägern verhalten, möchte ich gerne einige Anmerkungen machen. Bei den Wildfütterungen die im Film zu sehen sind, hat man nicht den Eindruck das hier Wildtiere in Not gefüttert werden. Vielmehr drängt sich einem das Gefühl auf, das es sich um handzahme Tiere handelt, die in einem Wald leben, der zu einem Freilaufgehege umfunktioniert wurde.
Außerdem werden die Tiere hier nicht gefüttert, weil sie sonst verhungern würden, vielmehr werden sie gemästet. In sehr vielen Jagdrevieren wird das ganze Jahr hindurch gefüttert. Es wird zentnerweise Kraftfutter, Getreide, Mais usw. in die Wälder gekarrt, obwohl die Bevölkerung aufgefordert ist, wegen der afrikanischen Schweinepest keine Essensreste im Wald oder auf Parkplätzen liegen zu lassen. Es werden sogar extra sogenannte Wildäcker in den Wäldern angelegt. Diese Treiben wird übrigens von immer mehr Waldbauern sehr kritisch gesehen, da die natürliche Selektion dadurch ausgeschaltet wird und die Rotwildbestände deshalb unkontrolliert in die Höhe gehen, was zur Folge hat, dass die Schäden durch Verbiss immer schlimmer werden.
Die Jägerschaft macht dies übrigens keinesfalls weil sie Mitleid mit den Tieren hat, vielmehr ist das Ziel möglichst viele Trophäenträger bei der nächsten Gesellschaftsjagd zum Verkauf anbieten zu können.
Viele Jäger reisen extra aus dem Ausland an (auch in Zeiten von Corona) und zahlen mehrere tausend Euro, um sich so eine Trophäe ins Wohnzimmer nageln zu können.
Übrigens sind unsere Wildtiere nicht durch die Menschen die ihre Freizeit in der Natur verbringen so scheu geworden, sondern durch den enormen Jagddruck. Mittlerweile gibt es fast 400 000 Hobbyjäger in Deutschland und es werden immer mehr. Den Jagdschein macht man heute in einem viertägigen Schnellkurs mit Erfolgsgarantie. Die Gier nach Jagdrevieren ist unersättlich, weshalb sich immer mehr Jäger ein Revier teilen. Natürlich will jeder möglichst oft zum Schuß kommen. Hegegemeinschaft nennt man das dann.
Ausgerüstet mit modernster Technik wie z.B. Nachtsichtgeräte, Wildkameras die auch filmen und die Aufnahmen life ans Handy übertragen, Infrarotzielfernrohre, Bewegungsmelder, Schalldämpfern und Kameradrohnen wird unseren Wildtieren von einem Heer von Hobbyjägern aufgelauert. Tag und Nacht. Eine Waldwiese ohne Hochsitze und Kanzeln gibt es nicht mehr. Kein Versteck ist mehr sicher, die Tiere haben keine sicheren Rückzugsgebiete mehr und müssen in ständiger Todesangst leben. Rehe, eigentlich tagaktive Tiere werden so zur Nachtaktivität gezwungen. Nur bei absoluter Dunkelheit wagen sie sich auf die Wiese. Um den Tieren auch diese letzte Möglichkeit in Ruhe zu fressen zu nehmen, hat die Jagdlobby jetzt auch noch eigentlich verbotene Nachtzielgeräte durchgesetzt . Ein Reh auf einer Waldwiese ist ein seltener Anblick geworden. Die Jagd in ihrer heutigen Form hat mit jagen nicht mehr viel zu tun. Sie ähnelt mehr einem Computerspiel!
Aus diesen Gründen lehnen immer mehr Menschen die Jagd in ihrer heutigen Form ab. Erst diese Woche haben sich 28 (!) namhafte Organisationen zu einem Antijagdbündnis zusammengeschlossen.
Vom Bayerischen Rundfunk, den ich übrigens sehr schätze, würde ich mir in Zukunft wünschen, doch etwas kritischer zu recherchieren, beim Thema Jagd.
Januar 2021
Kommentar auf einen Beitrag auf BR24, in dem Jäger über das rücksichtslose Verhalten erholungssuchender Menschen klagen:
War der Beitrag ernst gemeint oder handelt es sich um Satire? Jäger, die sich aufopferungsvoll um "ihre" Tiere kümmern, sie füttern und den Bestand so künstlich hoch halten. Und denen die Tränen kommen, wenn ein Reh vor einem Wanderer wegläuft. Bei der nächsten Treib- oder Drückjagd, wenn die Tiere stundenlang gehetzt werden und in Panik fliehen müssen, wenn viele der Tiere nur angeschossen werden und erst nach stunden- oder gar tagelangem Leid qualvoll verenden, da hält sich das Mitleid der Jäger dann aber doch in Grenzen. Gerade in Wildruhezonen befinden sich übrigens überproportional viele Kirrungen, d. h. die Tiere werden angelockt und dann getötet. In diesen Zonen geht es nicht unbedingt darum, dass die Tiere Ruhe haben. Oft ist es eher der Wunsch des Jägers, in "Ruhe" seinem Hobby nachgehen zu können. Keine Frage, selbstverständlich sollten Wanderer und jeder, der sich in der freien Natur aufhält, möglichst rücksichtsvoll verhalten. Dass diese Aufforderung allerdings ausgerechnet von den Jägern kommt, ist schon abenteuerlich. Ich bin mir sicher, für die Wildtiere ist etwas Kindergeschrei wesentlich angenehmer als die allgegenwärtige Gefahr durch die Jäger.
In der gleichen Angelegenheit wandten wir uns auch direkt an den Bayerischen Rundfunk:
In der Mittelbayerischen Zeitung wurde für den 19.12.2020 eine Drückjagd angekündigt - und das mitten in Pandemiezeiten. Wir haben folgenden Leserbrief dazu verfassst:
Leserbrief an die Kreiszeitung als Antwort auf den Beitrag "Jagdunfall in Marklohe: Tierrechtsorganisation fordert Ende der Hobbyjagd" vom 7.10.2020.
"Die Einschätzung des Nienburger Jagdvorstands, Jäger seien „passionierte, verantwortungsvolle Menschen“, kann ich leider nicht teilen. In meinen Augen ist es nicht besonders verantwortungsvoll, Hochsitze neben Wohnhäusern und vielbefahrenen Straßen aufzustellen – und dort vorzugsweise bei schlechten Sichtverhältnissen von einer Schusswaffe Gebrauch zu machen. Der Hinweis, dass es auch in anderen Bereichen zu Unfällen kommt, ist billig. Viele dieser Jagdunfälle könnten durch die Einhaltung einfachster Sicherheitsvorschriften verhindert werden. Auch die massiven Eingriffe in unser Ökosystem zugunsten jagdbarer Arten sind in meinen Augen nicht besonders verantwortungsvoll, ebenso wie die konsequente Weigerung, auf die giftige Bleimunition zu verzichten. Wie verantwortungsvoll ist es, Tiere zu bejagen, die auf der roten Liste der gefährdeten Arten stehen? Wie verantwortungsvoll ist es, Tiere extra zu Jagdzwecken zu züchten? Wie verantwortungsvoll ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse in der Ökologie und Wildbiologie konsequent zu ignorieren? Der gerne praktizierte Haustierabschuss trägt ebenfalls nicht dazu bei, Jäger als besonders verantwortungsvolle Menschen wahrzunehmen. Viel zu viele Menschen und Tiere leiden schon viel zu lange unter diesen „verantwortungsvollen“ Menschen. Somit möchte ich mich der Forderung von PETA vollumfänglich anschließen: die Zeiten der Hobbyjagd sind vorbei, der Gesetzgeber muss hier endlich tätig werden."
Leserbrief an den Nordkurier als Antwort auf den Beitrag "Jäger aus Kambs erlegt riesiges Wildschwein" vom 9.10.20, nachzulesen unter folgendem Link:
"Dieser Beitrag dürfte so manchen Leser nachdenklich zurückgelassen haben – offenbart er doch die Schwachstellen des Jagdsystems schonungslos. Immer wieder passieren bei solchen umstrittenen Erntejagden Unfälle. Immer wieder kommen dabei Menschen ums Leben. Aus Sicht des Jägers aber handelt es sich um eine „spannende Angelegenheit“. Ausführlich werden brenzlige Situationen geschildert und es wird mehr als deutlich, dass nur eine große Portion Glück dazu geführt hat, dass bei dieser Erntejagd niemand zu Schaden kam. Allein die Tatsache, dass man keine Bedenken hatte, die Jagd direkt neben einer Verbindungsstraße stattfinden zu lassen, zeigt, dass man aus den Vorfällen der letzten Zeit nichts gelernt hat. Auch die Freude und der offensichtliche Stolz darüber, ein besonders großes Wildschwein erlegt zu haben, stimmt nachdenklich. Das passt so gar nicht zu dem Bild, welches Jäger in der Öffentlichkeit gerne von sich zeichnen. Da ist nichts zu spüren vom Jäger als Tierfreund, der nur ungern zur Waffe greift. Das Foto mit dem toten Wildschwein ist einfach nur geschmacklos – auch die Sprache, mit der der Jäger über sein Opfer spricht, dürfte auf Außenstehende eher abstoßend wirken. Dass man die ASP dazu benutzt, derartige Jagdveranstaltungen zu rechtfertigen, offenbart ein erschreckendes Ausmaß an Unwissenheit was ökologische und wildbiologische Zusammenhänge angeht. Gerade eine intensive Bejagung führt zu einer schnellen Ausbreitung der Seuche. Aber davon will man in Jägerkreisen offenbar nichts hören."
Leserbrief an die Ostriesen Zeitung als Antwort auf den Betrag "Jagdverband sieht mehr Akzeptanz" vom 14.9.2020, in welchem Jagdkritiker kriminalisiert werden und sich außerdem offenbart, dass selbst der Präsident des Deutschen Jagdverbandes nicht in der Lage zu sein scheint, einfachste ökologische Zusammenhänge zu erfassen:
"Der Präsident des Deutschen Jagdverbandes sieht mehr Akzeptanz für die Jagd in der Bevölkerung und untermauert diesen doch recht subjektiven Eindruck mit einer angeblich repräsentativen Umfrage. Ich könnte Ihnen mehrere ebenso repräsentative Umfragen nennen, die zum gegenteiligen Ergebnis kommen. Gleichzeitig nutzt er die Gelegenheit, Jagdgegner zu kriminalisieren. Dem möchte ich widersprechen. Die überwiegende Mehrzahl der Jagdkritiker greift nicht zu illegalen Mitteln, um ihr Anliegen an die Öffentlichkeit zu bringen. Und diese Aufklärungsarbeit zeigt langsam Wirkung. Jäger geraten zunehmend unter Rechtfertigungsdruck. Einem Großteil der Bevölkerung dürften Praktiken wie der Haustierabschuss, die Bejagung von Prädatoren, der Einsatz von Bleimunition, das Züchten und Aussetzen von Fasanen zu Jagdzwecken, die illegalen Tötungen von geschützten Tieren oder tierschutzwidrige Jagdmethoden wie Fallenjagd oder Treib- und Drückjagden nicht zu vermitteln sein. Dass jedes Jahr auch Menschen bei der Jagdausübung verletzt oder gar getötet werden, dürfte auch so manchen abschrecken. Mit seinen Aussagen zum Fuchs beweist Herr Böhning abschließend noch, dass er von Wildbiologie nicht die geringste Ahnung hat, denn sonst müsste ihm bekannt sein, dass Füchse als Gesundheitspolizei äußerst nützliche Tiere sind und außerdem der Fuchsbestand in Gegenden, in denen er nicht bejagt wird, wesentlich niedriger ist als in Gebieten mit hohem Jagddruck. In Luxemburg ist die Fuchsjagd seit mehreren Jahren verboten – das Ökosystem scheint dies gut verkraftet zu haben. Keine Frage: bodenbrütende Vögel haben es schwer in diesen Zeiten. Schuld daran ist jedoch nicht der Fuchs, sondern der Klimawandel und unsere Agrarsteppe. Aber das wird beim hochgelobten „Grünen Abitur“ wohl nicht vermittelt."
Leserbrief an die Heilbronner Stimme als Reaktion auf einen Beitrag mit dem Titel "Das grüne Abitur hat es in sich":
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Auf einen Beitrag in der Süddeutschen Zeitung im September 2020 , in dem über die Probleme des "Vorreiterprojekts Fellwechsel" in Corona-Zeiten berichtet wurde https://www.sueddeutsche.de/leben/tiere-rastatt-probleme-wegen-corona-fuer-vorreiterprojekt-fellwechsel-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200830-99-360572,
haben wir mit folgendem Leserbrief reagiert:
Auf den Beitrag "Jäger wollen vermehrt als Lehrer aktiv werden", der in der Hildesheimer Zeitung erschienen ist, haben wir mit folgendem Leserbrief reagiert:
Sehr geehrte Damen und Herren,
immer mehr Menschen lehnen die Hobbyjagd ab - die Jäger reagieren darauf mit verstärkter
Propaganda. Seit geraumer Zeit drängt es sie auch in Schulen und Kindergärten. Ihr blutiges Hobby soll schon den Kleinsten nahe gebracht werden - damit sie später gar nicht erst darüber nachdenken,
was Jäger eigentlich so tun. Da bleibt dann die Erinnerung an einen schönen Tag im Wald (an dem natürlich kein Tier getötet wird), an dem der Jäger den Kindern erklärt, dass er natürlich kein Tier
gerne tötet, dass es sich aber leider nun mal nicht verhindern ließe. Eine Nachbereitung durch die Erzieher findet nicht statt, Kritik ist unerwünscht. Nun kann ich zum Glück mein Kind an diesem Tag
vom Kindergarten zu Hause lassen. Kommen die Jäger aber in die Schule, sieht das leider schon anders aus. Als angebliche "Experten" dürfen sie ihre kranke Weltsicht an die Kinder weitergeben, das
Vermittelte wird von den Lehrkräften nur in den seltensten Fällen nachbereitet. Dinge wie der Haustierabschuss, Tierschutzverstöße bei Treibjagden und anderen Jagdmethoden (Fallenjagd), das Bekämpfen
von Prädatoren, die Zunahme der Wilderei, die schlechte Ausbildung und nicht zuletzt die Toten und Verletzten, die die Jagdausübung in Deutschland jedes Jahr fordert (angeschossene Kinder, tote
Autofahrer, Einschüsse im Wohnzimmer, zuletzt wurde ein Rentner auf seinem eigenen Grundstück schwer verletzt, kurz darauf wurde ein Mann in einem Freibad angeschossen) - all das kommt natürlich
nicht zur Sprache.
Kurz und gut: Unterricht soll durch Lehrkräfte stattfinden. Ich jedenfalls möchte nicht, dass
einer dieser Menschen Kontakt zu meinen Kindern hat. Unsere Katze wurde vermutlich vom Jäger erschossen (dass er gerne die Katzen aus dem Dorf erschießt, ist ein offenes Geheimnis), nach wie vor
werden wir durch Jagdausübung direkt neben unserem Wohnhaus gefährdet. Ich kämpfe gegen die unhaltbaren Zustände in der Hobbyjagd wo ich kann. Und ich möchte nicht, dass meine Kinder dieser
unerträglichen Jagdpropaganda ausgesetzt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Am 13.7.2020 erschien in der Mittelbayerischen Zeitung der Beitrag "Mehr Wilderei in Bayern: Täter kommen meist straffrei davon". Nachzulosen unter https://www.mittelbayerische.de/bayern-nachrichten/mehr-wilderei-in-bayern-taeter-kommen-meist-straffrei-davon-21705-art1922098.html
Wir haben folgenden Leserbrief an die Zeitung geschickt:
Sehr geehrte Damen und Herren,
grundsätzlich begrüße ich es natürlich, wenn über Wilderei berichtet wird und dieses Problem somit mehr in den Fokus der Öffentlichkeit rückt. Allerdings verwundert es schon etwas, dass man hier so wenig auf die Täter und ihre Motive eingeht. In allen mir bekannten Fällen waren die Täter im Besitz eines Jagdscheins. Bei den getöteten Tieren handelt es sich um Beutegreifer – diese hat kein Jäger gerne in seinem Revier. Und nur, weil Luchse oder Greifvögel vom Gesetz geschützt werden, schützt sie das noch lange nicht vor dem Hass der Jäger. Natürlich sind nicht alle Jäger Wilderer, aber die meisten Wilderer dürften wohl Jäger sein. Und das System schützt die Täter. Vielerorts ist der für Jagdvergehen zuständige Beamte bei der Polizei selbst Jagdscheininhaber und Mitglied der örtlichen Jägervereinigung. Man kennt sich und ein positives Ermittlungsergebnis würde gleichzeitig ein schlechtes Licht auf alle Jäger vor Ort werfen. Eine unvoreingenommene Ermittlung ist unter diesen Umständen gar nicht möglich. Ich stimme dem SPD-Abgeordneten Brunner zu, dass die Öffentlichkeit für das Thema sensibilisiert werden muss. Leider ist es aber wenig zielführend, den Wilderer immer noch als ortsfremden Kriminellen darzustellen, der im Schutz der Dunkelheit in unseren Wäldern sein Unwesen treibt und dann wieder spurlos verschwindet. Die Politik befindet sich in einem Dilemma: quer durch alle Parteien genießt die Jagd ein hohes Ansehen, längst überfällige Reformen werden seit langem verweigert, Jagdkritik im Keim erstickt, der Einfluss der Jagdlobby ist enorm. Vor diesem Hintergrund ist es fast unmöglich, die Bevölkerung darauf hinzuweisen, dass auch der örtliche Jäger, der ganz offen seine Habichtfalle im Jagdrevier aufstellt, den Tatbestand der Wilderei erfüllen könnte – müsste man somit doch gleichzeitig eingestehen, dass im Bereich Hobbyjagd doch so manches falsch läuft.
Mit freundlichen Grüßen
Karin Oswald
Folgender Leserbrief ging an die Mittelbayerische Zeitung. Wir reagieren damit auf den Artikel "Wirbel um Aufruf zur Jagd" ( https://www.mittelbayerische.de/region/schwandorf-nachrichten/wirbel-um-aufruf-zur-jagd-von-habichten-21416-art1927360.html)
Folgender Leserbrief wurde im Juni 2020 an die Rhein-Neckar-Zeitung geschickt. Leider wurde er nicht veröffentlicht:
Dass die RNZ in ihrer Ausgabe vom 12.06.2020 wieder Unwahrheiten über Füchse verbreitet, ärgert mich immens! Klar, dass ich das nicht auf den Füchsen sitzen lasse! Dass der "Wildtierbeauftragte" sowie der Mitarbeiter der RNZ beide Jäger sind, spricht i. m. A. für einen eindeutigen Interessenskonflikt – und nicht für objektive Berichterstattung!
Wer sich auch nur ein kleines bisschen mit dem Thema Füchse auseinandersetzen MÖCHTE, wird problemlos nachlesen können, dass ein Feldhase eine Geschwindigkeit von 70 km/h erreicht, ein Fuchs kurzzeitig max. 55 km/h - zudem ist der Feldhase um etliches wendiger, als ein Fuchs. Den Schwund bei der Feldhasenpopulation also wieder einmal einem Wildtier in die Schuhe zu schieben, um es töten zu können, ist billig! Wenn man sich mit den bundesweiten Jagdstrecken befasst, wird man ohnehin feststellen, dass Feldhasen noch immer begehrte menschliche Jagdobjekte sind. Geht es hier also wieder einmal um bloßes Konkurrenzdenken, WER ein Tier töten darf und wer nicht?!
Fragen wir doch einmal nach den Lebensräumen, die Hasen und Wildvögeln in der heutigen Zeit noch bleiben! Hier wird man feststellen, dass kein Beutegreifer Schuld am Artenrückgang hat. WO sollen bspw. Kiebitze und Feldlerchen noch ungestört brüten können? Teilweise wird bis zu 4 oder 5 x pro Jahr "Heu" gemacht, Flächen werden mit Glyphosat, Halmverkürzern und weiteren Herbiziden, Fungiziden, Bioziden, Pestiziden... tot gespritzt, es entstehen immer mehr versiegelte Flächen... - aber nein, man findet andere Verantwortliche, die sich nicht wehren können! Der Mensch??? Niemals der Schuldige!
Wer den Verlust von Hasen oder Hühnern zu beklagen hat, der sollte sich ebenfalls an die eigene Nase fassen und sich fragen "wie kam der Fuchs, der Marder, oder ein fremder Mensch überhaupt an/in den Käfig?" Seit Menschen Ausnutztiere halten, haben sie eine Sorgfaltspflicht diesen gegenüber - halten sie diese nicht ein, ist es ihnen anzulasten, wenn ein Eindringling dieser habhaft wird! Ein Schäfer, dessen Schafe aufgrund schlechter Einzäunung einen Unfall verursachen, haftet selbst für den Schaden der Tiere – nicht der Autofahrer, der evtl. in ein Schaf hineinfährt!
Der Fuchsbandwurm… Nachdem Deutschland und Westeuropa seit 2008 frei von terrestrischer Tollwut sind, bedient man sich nun des Fuchsbandwurms (der eigentlich eher Mäusebandwurm heißen müsste!), um unsere nützlichen Gesundheitspolizisten ein weiteres Mal zu Schuldigen zu stigmatisieren. Aktuelle Studien belegen, dass die Fuchsjagd die Ausbreitung dieses Parasiten fördert! (Quellen zu finden unter: https://www.aktionsbuendnis-fuchs.de/post/2017/12/27/neue-studie-fuchsjagd-f-c3-b6rdert-fuchsbandwurm). Zudem fördert der enge Kontakt zu unseren eigenen Haustieren (Katze und Hund) die Infektion, denn keiner von uns schmust mit einem Fuchs!
Statt diese Tiere gnadenlos zu verfolgen, sollten wir den Füchsen dankbar sein - zumal jeder einzelne +/- 12 Mäuse oder Ratten pro Tag vertilgt – und somit den Einsatz weiterer Gifte verzichtbar macht! Nehmen wir uns ein Beispiel an Luxemburg, ein Land in dem die Fuchsjagd nunmehr im sechsten Jahr verboten ist!
Freundliche, aber sehr enttäuschte Grüße
Gaby Strasser
In der Mittelbayerischen Zeitung erschien am 18.7. folgender Leserbrief. Da der Leserbrief leider nicht verlinkt werden kann, ist er hier in voller Länge nachzulesen:
"Welche Tiere sind eigentlich geschützt?
Der Luchs wandert weiter, wenn er sein etwa 500 ha großes Revier von Niederwild ausgeleert hat. Otter leeren Forellenbäche und Zuchtteiche aus, Elstern regelmäßig Singvogelnester. Der Biber beseitigt Ufergehölze, wichtige Nistplätze, von Flurschäden nicht zu reden. Alle sind streng geschützte Zuwanderer, die aber in den von ihnen besetzen Lebensräumen nicht im ökologischen Gleichgewicht stehen. Sie können sich bei bestehendem guten Nahrungsangebot ungehemmt vermehren. Die Singvogelpopulation geht drastisch zurück. Ebenso die Fauna der "Roten Liste". Frage: Wer wird vor wem geschützt? Jetzt sind in Bayern die Wölfe "daheim". Sie bilden Rudel. Jagdreviere und Weidehaltung können vergessen werden. Früher war man froh, diese Plage los zu sein, von Naturromantikern als "Beutegreifer" bezeichnet. Unsere Naturschützer leben bei ausgebremsten Hausverstand in einem paradiesischen Naturpark. In den Medien beherrscht die euphemistische Sicht die Szene. Erst wenn jemand zu Schaden gekommen ist, bricht das Entsetzen los. Aber in unserer Gesellschaft ist das Kausalitätsprinzip außer Betrieb."
Auf diesen Leserbrief haben wir mit folgender Erwiderung reagiert:
"Im Leserbrief „Wer wird hier eigentlich geschützt?“ werden Behauptungen aufgestellt, die einer näheren Überprüfung nicht standhalten. Der Verfasser, bei dem es sich der Wortwahl nach zu urteilen um einen Jäger handeln dürfte, sieht eine Gemeinsamkeit zwischen Wölfen, Luchsen, Bibern, Ottern und Elstern: sie alle seien „Zuwanderer“ und „Plagen.“ Ich sehe eine andere Gemeinsamkeit: all diese Tiere waren lange Zeit hier bei uns heimisch, bevor sie durch intensive Bejagung in Deutschland ausgerottet oder zumindest in ihrem Bestand stark dezimiert wurden. Dank der Arbeit von Naturschutzorganisationen wurden in den letzten Jahrzehnten erfolgreiche Auswilderungsprogramme ins Leben gerufen, so dass manche der genannten Tiere mittlerweile durchaus wieder bei uns heimisch sind. Und schon sind sie wieder dem Hass der Jäger und diverser anderer Tiernutzer ausgesetzt. Ob Wolf und Luchs es schaffen, ist fraglich – immer wieder kommt es zu illegalen Tötungen. Lange Zeit wurde uns erzählt, dass kein Jäger gerne Tiere tötet – dass er es aber notgedrungen tun muss, weil leider die natürlichen Feinde fehlen. Jetzt kommen die natürlichen Feinde zurück – aber den Jäger freut das gar nicht. Stattdessen wird über die Medien Panik verbreitet und Druck auf die Politik ausgeübt, um den Schutzstatus dieser Tiere aufzuweichen. Gleichzeitig werden Tier- und Naturschützer als weltfremde Spinner dargestellt. Doch während sich die Gesellschaft weiterentwickelt hat und Tier- und Naturschutz für viele Menschen mittlerweile sehr wichtig sind, scheinen Teile der Jägerschaft mit dieser Entwicklung nicht Schritt halten zu können. Dem Leserbrief ist auch zu entnehmen, was viele Jäger unter Naturschutz verstehen: den Schutz des eigenen Jagdreviers. Menschen, die die Natur nicht nur als eine Aneinanderreihung von Jagdrevieren sehen, den Verstand abzusprechen, ist unverschämt."
Dieser Leserbrief von Jutta Hinz erschien im November 2019 in der Märkischen Oderzeitung:
Durch Jagd gequälte Tiere sind kein Tierschutz, das ist Barbarei!
Schon die Wortwahl im o.g. Artikel ist eine Herabwürdigung des Mitgeschöpfes Tier:
Verblutende Tiere hinterlassen eine "Schweißspur"!
Ein aus höchster Not und Schmerzen fliehendes Tier "macht sich noch aus dem Staub", wie empörend! Die Jäger schießen wild um sich, lernen das in Chrashkursen und da ist es klar, dass meist
schwer verletzt wird. Das Schießen und Töten macht eben großen Spaß! Es bringt schließlich auch noch Geld.
Lt Artikel werden nicht alle zerschossenen Tiere mit dem sogenannten Schweißhund gefunden; ist das Tierschutz?
Der große Humanist Mahatma Gandhi:
Gesundem Leben Höllenqualen bis zum Tod durch Erschießen zu bereiten ist ein Verbrechen - was sollte sonst ein Verbrechen sein?
Gnadenlose Jagd
Jagd auf wild lebende Tiere. Sozialstrukturen werden dadurch zersprengt und vernichtet. Jungtiere werden damit oft zu Waisen und verhungern, weil die Mutter von den Jägern erschossen wurde. Mit dem
Tod ringende Artgenossen werden auf ihrer panischen Flucht zurückgelassen und verbluten unter Qualen, einsam im Gebüsch. Für die Tiere, die eigentlich unsere Mitgeschöpfe sind, herrscht somit Krieg
in Wald und Flur.
300.000 Jäger bringen in Deutschland jährlich 5 Millionen Tiere um. Vielfach auf grausamste Weise: Hasen durch Schrotladungen, die sie vor Schmerz aufschreien lassen wie kleine Kinder; Rehe und
Wildschweine durch »Expansionsgeschosse«, die aus den schwer verwundeten Tieren Blut und Darminhalte als »Pirschzeichen herausschlagen«, damit sie auf der Flucht Spuren für die Nachsuche
hinterlassen; Marder und Füchse unter anderem durch Fallen, die den Tieren einen elenden Todeskampf bereiten. Junge Wildschweine geraten in Panik, weil man ihre Leitbache totschießt. Rehkitze sehen
hilflos ihre Mütter verbluten. Was in Bambi-Filmen dem Publikum die Tränen in die Augen treibt, gehört in unseren Wäldern zum grausamen Alltag.
Lange ist es den Jägern gelungen, ihre tägliche Barbarei vor der Öffentlichkeit zu vertuschen oder ihren blutigen Zeitvertreib als »ökologisch notwendig« darzustellen. Inzwischen haben Ökologen die
Lebenslüge der Jagd entlarvt: Das Gleichgewicht von Natur und Tieren bedarf nicht schießwütiger Jäger, sondern stellt sich langfristig von selbst ein - durch eine innere Regulation der Geburtenrate,
durch Anpassung an die Kapazitätsgrenzen der Umwelt und durch ein Ausweichen der Arten. Auch Verbissschäden an Jungpflanzen rechtfertigen das Jagdmassaker nicht. Im Gegenteil: Der Jagddruck ist für
die Wildschäden mit ursächlich, ebenso wie für die Verbreitung der Tollwut. Letztere ist nicht durch Blei, Gas und Fallen zu bekämpfen, sondern durch Impfstoffe.
Es gibt keine Rechtfertigung mehr, dass wir den blutigen Krieg gegen unsere Mitgeschöpfe in Wald und Feld fortsetzen. Vielleicht war der Mensch früher auf seine Jagdbeute zum Überleben angewiesen.
Heute dient sie nur mehr der Fleischsucht einiger Gourmets, die auf ihren Hasen- und Rehbraten nicht verzichten wollen. Vor allem aber lebt die Jagd von der Lust der Jäger zu töten, bequem und feige
von Hochständen herunter und aus dem Hinterhalt zu schießen, vor denen sie ihre ahnungslosen Opfer zur Henkersmahlzeit versammeln. Unzählige Schusstürme säumen Waldränder und Waldwege, für die Tiere
gibt es kaum ein Entkommen. Theodor Heuss, unser erster Bundespräsident, sagte treffend: »Jagd ist nur eine feige Umschreibung für besonders feigen Mord am chancenlosen Mitgeschöpf. Die Jagd ist eine
Nebenform menschlicher Geisteskrankheit.«Es wird höchste Zeit, von der Tradition der legalisierten Lust-Tötung von Tieren Abschied zu nehmen, von einer Tradition, die vom Hochadel und von
Kirchenfürsten, von Politikern und Neureichen übernommen wurde, um menschliche Geltungsbedürfnisse und Aggressionen zu befriedigen. Die »Jagdleidenschaft«, auf die die Jäger auch noch stolz sind, ist
eine gefährliche Perversion.
Vom Tiermord zum Menschenmord ist nur mehr ein Schritt (Leo Tolstoi).
Die
Mehrheit der Bevölkerung ist längst dagegen, dass der Gesetzgeber das Töten hoch entwickelter Lebewesen als »Jagdsport« erlaubt
Kein Jagdrevier ist an Bodenbrütern so reich, dass hunderttausende von Tieren erschossen werden müssen. Der Jäger züchtet seine jagdbaren Tiere, damit er etwas hat, worauf er schießen kann. Und
das ist nicht harmlos. Ein einziger Schuss setzt tausende von Wildtieren in Angst und Schrecken und dann die grausem Kriegstreibjagden im friedlichen Wald.
Es gibt Ländereien, wo keine Lusttötung ausgeübt wird unter dem Deckmantel des Naturschutzes, wo sogar gefüttert wird und alles hält sich schön im Gleichgewicht.
Die Jagd dient nur der Lust der Jäger, so war es immer schon. „Auf, auf zum fröhlichen Jagen…“!
Oft ist zu hören, dass Wildtiere nicht überhand nehmen dürften und der Jäger einen Ausgleich schaffen müsse. Dieses Argument ist allerdings längst wissenschaftlich widerlegt. Eine intakte Natur ist
immer selbst in der Lage, das ökologische Gleichgewicht zu halten. Aber argwöhnisch werden natürliche Jagdkonkurrenten am liebsten ausgerottet.
In ihren Jagdzeitschriften geben Jäger ihre Motivation offen zu: den »Kick«, den Jäger verspüren, wenn sie auf ein Tier schießen. (Geistig normal?)
Wer hat nicht schon einmal von einer Welt geträumt, in der die Menschen in Einheit untereinander und im Einklang mit der Natur und den Tieren leben? Doch solche paradiesischen Zustände fallen
nicht einfach vom Himmel. Sie müssen erarbeitet werden. Das bedeutet: umdenken und mit alten Traditionen brechen. Tiere sind nicht von Natur aus scheu, sondern die Jäger, die ihnen nachstellen und
sie töten, haben sie scheu und ängstlich gemacht.
Und: Haben ALLE Tiere nicht das gleiche Recht auf Leben und Freiheit wie wir?
Leserbrief zum Artikel "Darf ein Jäger Hunde erschießen?", Neuburger Rundschau 4.10.2019:
Endlich ein Urteil, das einen Jäger für sein rücksichtsloses und offenbar gesetzwidriges Verhalten zur Rechenschaft zieht. Bleibt nur zu hoffen, dass dieses Urteil wegweisend ist und die Jägerschaft ihre Lehren daraus zieht. Es ist unglaublich, mit welcher Selbstverständlichkeit der jetzt verurteilte Jäger augenscheinlich davon ausgegangen ist, mit dem Abschuss der beiden Hunde durchzukommen. Ein Einzelfall ist ein solches Verhalten leider nicht! Schätzungen zufolge werden jährlich mehrere tausend Hunde von Jägern erschossen. Bei Katzen geht man sogar von bis zu 400.000 Abschüssen pro Jahr aus. Genaue Zahlen gibt es nicht, weil die meisten Jäger die getöteten Tiere einfach verschwinden lassen. So dreist, dass man die Besitzer zur Exekution ihres Haustieres dazu holt, sind die meisten Jäger dann doch nicht. Dieses Verhalten ist an Grausamkeit kaum noch zu überbieten. Gut, dass diesem Menschen jetzt der Waffenschein entzogen wurde und er künftig die Jagd nicht mehr ausüben darf. Zurück bleiben zwei tote Hunde und eine traumatisierte Besitzerin. Die Hobbyjagd verliert nicht zuletzt aufgrund solcher Vorfälle immer mehr an Ansehen. Letztendlich wird genau dieses rücksichtslose Verhalten das längst überfällige Ende der Hobbyjagd einläuten.
Leserbrief zum Artikel „Tödlicher Jagdunfall: Es hätte jeden treffen können.“ vom 25.07.2019 (Neuburger Rundschau):
Jahr für Jahr kommen Menschen bei Jagdunfällen ums Leben oder werden schwer verletzt. Die Zahl der Hochsitze in unmittelbarer Nähe zu viel befahrenen Straßen und Wohngebieten steigt ständig. Treib- und Drückjagden sind oft nur unzureichend abgesichert, so dass immer wieder ahnungslose Spaziergänger oder Anwohner gefährdet werden. Noch immer entscheidet alleine der zuständige Jagdpächter, wo er seine Hochsitze aufstellt. Es gibt keinen gesetzlichen Mindestabstand zu Straßen oder Wohnhäusern. Treib- und Drückjagden müssen nur gemeldet, nicht aber genehmigt werden. Nach wie vor können unseren Hobbyjägern verpflichtende Schießübungen nicht zugemutet werden. Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass immer wieder Kugeln in Wohnzimmern oder gar in Kinderbetten landen und Spaziergänger angeschossen werden. Der Jagdunfall in der Oberpfalz endete tödlich. Hier trägt auch der Landwirt, auf dessen Druck die Jagd trotz massiver Sicherheitsbedenken überhaupt erst stattfand, eine nicht unerhebliche Mitschuld. Hätte es eine Genehmigungspflicht durch eine unabhängige (nicht von Jägern besetzte) Behörde gegeben, hätte die Jagd so wohl nicht stattgefunden.
Im Übrigen hat die Richterin Recht: Es kann jeden treffen. Jederzeit. In einem Land, in dem Sicherheit ansonsten einen so hohen Stellenwert hat, sind die unzureichenden Sicherheitsvorschriften im Bereich der Hobbyjagd nicht nachvollziehbar.
Antwort auf den Leserbrief „Keine Wölfe im dicht besiedelten Deutschland“ vom 29.04.2019, Pfaffenhofener Kurier:
Da hat sich der Verfasser des Leserbriefs ja alle Mühe gegeben, sämtliche Schandtaten des Wolfes aufzuzählen. Eigentlich fehlten nur noch Rotkäppchen und die Großmutter, die ja bekanntlich ebenfalls dem Wolf zum Opfer gefallen sind.
Ja, der Wolf ist ein Raubtier. Als solches sollte er nicht verharmlost werden. Ihn aber als blutrünstiges Monster und Terrorist des Waldes darzustellen, ist ebenso wenig angebracht. Sicherlich wird der Wolf Beutetiere hetzen, reißen und fressen. Wenn es ihm leicht gemacht wird, wird er auch Schafe und Ziegen fressen – hier helfen nur Aufklärung und Präventionsmaßnahmen. Menschen werden vom Wolf in der Regel gemieden.
Wenn man den Ausführungen folgt, müssen die Zustände in unseren Wäldern für unsere Wildtiere ohne den Wolf ja geradezu paradiesisch sein. Leider ist dem nicht so: durch den ständigen Jagddruck durch die zweibeinigen Jäger stehen die Tiere permanent unter einem extremen Stress. Über eine Million Rehe und unzählige andere Wildtiere werden Jahr für Jahr in unseren Wäldern getötet. Viele von ihnen werden nur angeschossen und leiden noch stunden- oder tagelang. Bei Treib- und Drückjagden werden die Tiere über Stunden gehetzt und in Angst und Schrecken versetzt. Auch so grausame Jagdmethoden wie die Fallenjagd kommen nach wie vor zum Einsatz. Dagegen wirkt die Jagdmethode des Wolfes geradezu human.
Auch ist in Deutschland noch kein einziger Mensch von einem Wolf getötet worden. Durch Jäger hingegen kommen immer wieder Menschen um oder werden schwer verletzt. Mit dieser Gefahr sind wir offensichtlich bereit zu leben. Jedes Jahr werden im Rahmen des "Jagdschutzes" viele Hunde und noch mehr Katzen von Jägern getötet. Darüber regt sich kaum jemand auf. Wenn aber ein Wolf eine Ziege tötet, ist das offensichtlich nicht hinnehmbar.
Ich würde mir im Umgang mit dem Wolf etwas mehr Gelassenheit wünschen. Andere Länder machen es uns vor.
Leserbrief zum Artikel „Wenn Kitze zur Beute für Hunde werden“, Pfaffenhofener Kurier April _2019:
Natürlich ist es leicht, mit solchen Vorfällen Stimmung gegen Hunde und deren Besitzer zu machen. Und dass Jäger solche Gelegenheiten gerne nutzen, um sich der Öffentlichkeit als Tier- und Naturschützer zu präsentieren, ist ebenfalls nicht neu. Man sollte aber bedenken, dass Jäger jedes Jahr mehr als eine Million Rehe töten. Aufgrund massiver Hegemaßnahmen sind die Bestände viel zu hoch. Die Tiere werden vor ihrem Tod bei Drück- und Treibjagden extremem Stress ausgesetzt und dann oft nur angeschossen, so dass sie noch stundenlang leiden dürfen. Vor diesem Hintergrund ist es etwas unglaubwürdig, sich als Beschützer der Wildtiere darzustellen. Andere Tierkinder haben in dieser Hinsicht übrigens weniger Glück. So ist es in den meisten Bundesländern verboten, Füchse, die gerade Nachwuchs aufziehen, zu töten. Leider ist es nicht verboten, die Fuchswelpen zu töten. Also werden erst die Welpen getötet und dann die erwachsenen Tiere, die jetzt ja keine Eltern mehr sind. Aber Füchse sind aus Jägersicht ja auch keine Wildtiere, sondern Beutegreifer und somit Beutekonkurrenten, die „kurz gehalten“ werden müssen.
Im Übrigen stimmt es mich zuversichtlich, wenn ich lese, dass sich Jäger „den einen oder anderen blöden Spruch“ anhören müssen, wenn sie Spaziergänger auf angebliches Fehlverhalten aufmerksam machen. Zeigt es doch, dass sich die Menschen nicht länger für dumm verkaufen lassen und das Tun der Jäger hinterfragen. Regelmäßig sehe ich Jäger, die ihre Hunde hinter ihrem Auto herlaufen lassen (übrigens ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz). Diese Hunde bleiben in den seltensten Fällen auf den Wegen, sondern rennen munter über Wiesen und scheuchen Wild auf, so dass jede Strafpredigt eines Jägers in diesem Zusammenhang nur noch lächerlich wirkt. Auch lässt man sich eben nicht gerne von jemanden belehren, der sein „Wissen“ in dreimonatigen Crashkursen erworben hat und somit gar nicht in der Lage ist, größere Zusammenhänge zu erfassen. Mit der gängigen Praxis, die Hunde und Katzen ihrer Mitmenschen zu erschießen, machen sich die Jäger auch nicht unbedingt beliebter. Dass sich Jäger zudem oft nicht an geltendes Recht halten, konnte man vor kurzem in Geisenfeld sehen, als ein Jäger in der Brut- und Setzzeit illegal Fallen aufgestellt hat. In diesem Fall waren die Behörden allerdings nicht ganz so kooperativ wie jetzt im Fall der zwei getöteten Rehkitze.
All das ist nicht neu. Dass der Hund jetzt allerdings von einem Vertreter des Landesbundes für Vogelschutz zum Sündenbock gemacht wird, macht mich sprachlos. Nicht unsere industrielle Landwirtschaft, fehlender Lebensraum und der Klimawandel sind also Schuld am Artensterben. Nein, die wahren Schuldigen sind der Hund und sein Besitzer.
Leserbrief zum Beitrag "Katzenmörder treibt sein Unwesen"/Donaukurier, Januar 2019:
Da wird also eine erschossene und ausgewaidete Katze in einem Wald gefunden, aber der Jäger kommt als Täter nicht in Frage? Wie im Bericht richtig erwähnt wird, dürfen Jäger jede Katze, die weiter als 300 m vom letzten Wohnhaus entfernt angetroffen wird, erschießen - und viele Jäger machen von diesem Recht regen Gebrauch. Oft werden die erschossenen Katzen dann als Fuchsköder missbraucht, was Pennys Zustand durchaus erklären würde. Auch ich weiß natürlich nicht, was letztendlich mit Penny passiert ist. Aber ich frage mich schon, warum hier mit zweierlei Maß gemessen wird. Ist ein Nichtjäger für Pennys Tod verantwortlich, ist es eine grausame, verabscheuungswürdige Tat und der Täter müsste sich ggf. auch vor Gericht verantworten (auch wenn die Strafe vermutlich lächerlich gering ausfallen würde, weil unser Tierschutzgesetz das Papier nicht wert ist, auf dem es geschrieben steht). Geht dieselbe Tat allerdings auf das Konto eines Jägers, wäre der Tod von Penny plötzlich legal und im Rahmen des Jagdschutzes von der Bevölkerung zu akzeptieren? Das ist nicht nachvollziehbar.
Leserbrief zum Beitrag "Schonzeit für Fuchs und Waschbär aufgehoben" im Kreis-Anzeiger vom 6.6.2018: |
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Der Rebhuhn-Hegering Wetterau hat es also geschafft, die dringend notwendige Schonzeit für Fuchs und Waschbär aufzuheben. Um dem bLedrohten Feldhamster zu helfen, sehen die Jäger nur eine Lösung: die massive Bejagung von Fuchs und Waschbär. Wie alle Beutegreifer werden sie von jeher als Beutekonkurrenten von den Jäger gehasst und gnadenlos verfolgt. Wenn auch ohne nennenswerte Auswirkungen auf den Bestand. Fuchs und Waschbär reagieren auf erhöhten Jagddruck mit erhöhten Geburtenraten. In Gebieten, in denen die Tiere nicht bejagt werden, sind die Populationen folgerichtig auch wesentlich stabiler. Waschbären ernähren sich überwiegend von Wirbellosen und pflanzlicher Nahrung, sind eher Sammler als Jäger, Wirbeltiere stehen nur selten auf dem Speiseplan. Füchse erbeuten hauptsächlich verletzte und geschwächte Tiere, sie tragen also gerade zur Gesunderhaltung der Bestände bei, indem sie die Ausbreitung von Krankheiten und Seuchen verhindern. Sie sind also ausgesprochen nützlich. Die Jagd auf diese Tiere ist daher kontraproduktiv und sollte endlich verboten werden. Und dem Feldhamster wäre durch den Schutz bzw. die Erhaltung seines Lebensraums sicher auch mehr geholfen. Wenn sich die Jäger aber solche Sorgen um bedrohte Tierarten machen, wäre es doch ein guter Anfang, Feldhasen und Rebhühner ab sofort nicht mehr zu bejagen - beide sind nämlich seit Jahren ebenfalls vom Aussterben bedroht. "Initiative zur Eindämmung der Hobbyjagd"
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Folgender Leserbrief erschien am 19.04.2016 im Pfaffenhofener Kurier (Wolnzacher Zeitung)
Leserbrief zum Artikel „Wildernder Hund reißt Reh“ vom 12.04.2016
Da ist er also wieder, der Jäger als Beschützer des Wildes. Der es nicht ertragen kann, ein Tier leiden zu sehen. Da kann man sich nur verwundert die Augen reiben. Offensichtlich hat Herr Pfab noch nie an einer Treibjagd teilgenommen. Dort werden die Tiere ganz bewusst über Stunden aufgescheucht und in Angst und Schrecken versetzt. Auch diese Tiere haben Todesangst. Dazu kommt, dass bei diesen Veranstaltungen auf panisch flüchtende Tiere geschossen wird, was dazu führt, dass viele eben nicht sofort tot sind. Schätzungen zufolge werden 30 – 50% nur angeschossen. Dass durch fehlende Warnhinweise auch Spaziergänger und Autofahrer gefährdet werden, sei nur nebenbei erwähnt. Auch von der Fallenjagd oder anderen immer wieder kritisierten Jagdmethoden hat Herr Pfab anscheinend noch nie etwas gehört. Jedes Jahr werden in Deutschland 5,5 Millionen Wildtiere von Jägern getötet, viele von ihnen aus Gründen, die sich wohl nur einem Jäger erschließen. Besonders schlimm trifft es die Beutegreifer, wie z.B. den Fuchs. Mitleid? Fehlanzeige! Sicher, es ist nicht in Ordnung, wenn Hunde Wildtiere verletzen – aber wenn der Jäger beim Anblick eines von einem Hund verletzten Rehes plötzlich sein Mitgefühl entdeckt, dann ist das unglaubwürdig. Vielmehr hat man den Eindruck, dass die günstige Gelegenheit dazu genutzt wird, der Öffentlichkeit einmal mehr das Märchen vom Jäger als Beschützer des Wildes aufzutischen.
Folgenden Leserbrief haben wir als Reaktion auf einen Bericht im Pfaffenhofener Kurier verfasst, in dem sich ein Vohburger Jäger "enttäuscht" zeigte, dass es in seinem Jagdgebiet nicht mehr genügend Fasane zu jagen gibt. Zur Lösung des Problems schlug er vor, dass sein Jagdrevier dringend vergrößert werden müsse. Der Leserbrief wurde leider nicht abgedruckt.
Leserbrief zum Artikel: „Fasane meiden Jagdgebiet“, Pfaffenhofener Kurier vom 12.03.2016
Eigentlich müsste man Herrn R. für seine Klagen über den Einbruch des Fasanenbestandes in Vohburg dankbar sein. Gibt er doch damit zu verstehen, dass es ihm als Jäger nur um das Töten von Tieren aus Gründen des Zeitvertreibes geht. Würde nämlich das Bild vom „Heger und Pfleger des Wildes“ stimmen, das Jäger gern von sich zeichnen, so müsste Herr R. froh sein, nicht mehr so viele Fasane schießen zu müssen. Nein, lieber möchte er flächenmäßig die Vohburger Jagd ausweiten, um erneut mehr Tiere töten zu können.
Aus all dem folgt: würden Jäger tatsächlich aufgeben, weil es aus ihrer Sicht nicht mehr genug Wild gibt, so wäre dies kein Schaden für die Öffentlichkeit, sondern ein Segen – vorausgesetzt bei dieser Öffentlichkeit handelt es sich um ein wahrhaft zivilisiertes Gemeinwesen, das nicht in reaktionärem Traditionalismus erstarrt ist.
Anzumerken wäre noch, dass es sich beim Fasan um ein Tier handelt, das aus Asien stammt und in Deutschland ursprünglich nicht heimisch ist. Laut NABU bilden Fasane keine selbsttragenden Populationen und überleben nur deshalb, weil immer wieder gezüchtete Vögel ausgesetzt werden. Diese Aussetzungen aus rein jagdlichen Zwecken wird vom NABU entschieden abgelehnt. Ebenso kritisch ist die Bejagung des Feldhasens zu sehen, der immerhin seit Jahren auf der Liste der gefährdeten Arten zu finden ist.